Das Responsive Design ist nicht nur etwas für Websites – dieser Ansatz zur Gestaltung kann auch auf Firmenlogos angewendet werden. Das ist zwar nicht grundsätzlich neu, aber immer mehr Unternehmen führen inzwischen responsive Logos in ihr Branding ein.
Und warum?
Responsive Logos lösen eines der größten digitalen Designprobleme: Klarheit und Lesbarkeit bei unterschiedlichen Größen. So bleibt Ihr Markenerlebnis sowohl bei Print-, Werbe- und Webmedien als auch bei verschiedenen Darstellungsgrößen erhalten.
Was ist "Responsive Design"?
Bei der Gestaltung von Webseiten
steht der Designer vor der
Herausforderung, dass diese
später mit unterschiedlichen
Geräten betrachtet werden können
und auch sollen. Die
Unterschiede in der Auflösung
sind dabei zwischen einem
Smartphone, einem Tablet und
einer hochauflösenden Grafikarte
für den Computer so groß, dass
eine einfache Skalierung der
Webseiteninhalte auf die
entsprechende Auflösung nicht
funktioniert – insbesondere,
weil mobile Endgeräte auch noch
zwischen Hoch- und Querformat
wechseln können.
Zur
Lösung dieses Problems wurde
daher das "Responsive Design"
eingeführt. Es handelt sich
hierbei um einen modernen Ansatz
zur Gestaltung von Webseiten,
bei dem der Designer die
Elemente je nach Platzangebot so
flexibel skaliert, positioniert
und ein- bzw. ausblendet, dass
das Layout den zur Verfügung
stehenden Raum auf funktionale
und ansprechende Weise ausfüllt.
Das vom Designer erstellte Layout reagiert somit auf den tatsächlich zur Verfügung stehenden Raum und passt sich bei Änderungen sofort an, z.B. wenn sich die Ausrichtung vom Smartphone oder Tablet ändert – weshalb man hier auch von „responsive“ im Sinne von „schnell auf Änderungen reagieren“ spricht.
Grundsätzlich stehen dem Designer folgende Optionen zur Verfügung, um auf eine Änderung im Platzangebot zu reagieren:
- Skalierung
- Positionierung
- Sichtbarkeit
Responsive Logo Design ist nicht nur für das Web von Bedeutung
Artikel und Bilder sind nicht die einzigen Elemente die vor der Herausforderung stehen, sich an Änderungen im Platzangebot anpassen zu müssen – auch Logodesigns haben mit diesem Problem zu kämpfen.
Betrachter können eine Marke
nicht erkennen, wenn das Logo so
schlecht skaliert, dass es
unleserlich wird. Ebenso sollten
Logodesigns nicht auf das
Markenerlebnis eines Favicons*
reduziert werden, wenn
ausreichend Fläche zur Verfügung
steht.
*Ein
Favicon ist ein kleines,
Icon, Symbol oder Logo, das
von Webbrowsern verwendet
wird, um eine Website auf
wiedererkennbare Weise zu
kennzeichnen.
Häufig wird empfohlen, dass Logos nicht kleiner als 2,5 x 2,5 cm gedruckt werden sollten. Andernfalls können Betrachter den Namen oder den Slogan nicht mehr lesen und dann scheitert die Markenerkennung.
Im Web hingegen gehört zu den üblichen Größen für ein Logo auch ein 16x16 Pixel kleines Favicon. Ein Standard-Logo können Sie bei dieser Größe in der Regel nicht mehr erkennen. Als Designer könnte man hier zwar grundsätzlich auch ein anderes Bild einsetzen, jedoch würde man damit eine große Branding-Möglichkeit ignorieren.
Genau wie Responsive Web Design Elemente neu anordnet und skaliert, um sie an eine Vielzahl digitaler Räume anzupassen, funktioniert auch Responsive Logo Design.
Wie man responsive Logos entwirft
Responsive Logos werden mit zunehmender Größe der Fläche immer komplexer, bzw. mit abnehmender Größe der Fläche immer stärker reduziert. Auf diese Weise behält das Logo in jedem Maßstab seine Klarheit.
Große Logos können Slogans, komplizierte Grafiken, abgestufte Farben und Elemente enthalten, die der Betrachter aus dem Gesamtbild der Marke kennt. Details werden die Klarheit in großen Logos nicht verringern. Daher können große Logos mehrere verschiedene Berührungspunkte der Marke hervorheben. Betrachter sehen mehr und erinnern sich an mehr.
Mittlere Logos entfernen einige dieser Elemente für ein einfacheres Aussehen. Genau wie beim responsiven Webdesign wird auch beim responsiven Logodesign die Sichtbarkeit der Klarheit angepasst. Einige Logos können bei dieser Größe vielleicht einen lesbaren Slogan beibehalten. Andere könnten den Slogan abkürzen oder ganz entfernen. Farbverläufe und komplizierte Details können für den Betrachter ebenfalls schwer zu erkennen und zu formen sein, daher werden sie möglicherweise ebenfalls abgeflacht oder vereinfacht.
Kleine Logos würden sicherlich alle außer den einfachsten Elementen entfernen. Die kleinsten Logos, wie z. B. ein Favicon, könnten die Marke auf den Symbolteil des Logos im Gegensatz zum gesamten Schriftzug reduzieren, oder vielleicht nur auf eine Initiale.
Responsive Logo am Beispiel von checkphilippines.com

Durch eine Änderung in der Anordnung funktioniert das Logo auch dann, wenn sich der Platz horizontal verringert. In diesem Fall kann vorerst auf eine Reduktion der Elemente verzichtet werden.

Häufig soll ein Logo auch im 1:1 Format funktionieren, z.B. wenn es als Profilfoto in den Sozialen Medien genutzt werden soll. Um das Logo hierfür verwenden zu können, muss jetzt reduziert werden - dafür wird der Schriftzug entfernt. Das Logo konzentriert sich damit auf das wesentliche Designelement.


Wenn aufgrund von technischen Anforderungen mit einer deutlichen geringeren Auflösung gearbeitet werden muss, ist eine weitere Reduktion unvermeidbar. Das Flugzeug ist in diesem Fall nicht mehr gut erkennbar und wird samt der gestrichelten Linie entfernt, um mehr Klarheit zu schaffen.

Damit das Logo, bei einer Größe von 16x16 Pixel – wie es für Favicons üblich ist – überhaupt noch erkennbar bleibt, muss jetzt noch stärker reduziert werden. Die Andeutung der philippinischen Inseln ist viel zu filigran und entfällt in dieser Version. Übrig bleibt daher nur noch die Lupe als markantestes Designelement.
